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Wikileaks-Gründer Assange lässt sich offenbar doch nicht ausliefern

Foto: AP/Wigglesworth

Wikileaks-Gründer Julian Assange hält sich nach der Begnadigung der Whistleblowerin Chelsea Manning den nächsten Schritt offen. Es sei noch zu früh zu sagen, ob er sich nun wie angekündigt in die USA ausliefern lasse, sagte Assanges schwedischer Anwalt Per Samuelson am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

"Teilerfolg"

Die Enthüllungsplattform hatte am vergangenen Donnerstag in einer Twitter-Nachricht erklärt, ihr Gründer werde seiner Auslieferung in die USA zustimmen, sollte US-Präsident Barack Obama Manning begnadigen. Das geschah nun am Dienstag. Manning kann Mitte Mai das Gefängnis verlassen. Damit verkürzt sich das Strafmaß der ehemaligen Wikileaks-Informantin von 35 auf sieben Jahre.

"Er sieht das als großen Teilerfolg, um nicht nur Manning, sondern auch Wikileaks und sich selbst zu rehabilitieren", sagte Samuelson über seinen Mandanten. Er fügte hinzu: "Solange es die Bedrohung aus den USA gegen Assange gibt, wird er sein politisches Asyl annehmen."

Festnahme entgehen

Assange war vor mehr als vier Jahren in die Botschaft Ecuadors in London geflüchtet, um einer Festnahme zu entgehen. Gegen den Australier liegt ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden vor. Er befürchtete, zunächst dorthin und dann schließlich in die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm eine lange Haft drohen könnte. Ecuador gewährte ihm 2012 Asyl. Er lebt seitdem in der diplomatischen Vertretung. (APA, 18.1.2017)