So kontert der Huawei-Gründer gegen die USA

Aktualisiert

Trumps WirtschaftskriegSo kontert der Huawei-Gründer gegen die USA

Auf Anweisung von US-Präsident Donald Trump hat Google die Beziehungen zu Huawei gekappt. Jetzt äussert sich der Chef von Huawei.

Die Google-Mutter Alphabet hat Teile ihrer Geschäftsbeziehungen zum Netzwerkausrüster und Handyhersteller Huawei ausgesetzt. Grund ist ein Dekret des US-Präsidenten Donald Trump. Huawei-Chef Ren Zhengfei reagiert kämpferisch auf die Massnahmen. Die USA «unterschätzen» die Stärke Huaweis, sagte Ren dem staatlichen Fernsehsender CCTV. Mit Blick auf Google sagte Ren, es seien Gespräche mit dem US-Konzern im Gange, wie mit dem Trump-Dekret umzugehen sei. Google sei eine «höchst verantwortungsvolle Firma».

Im Streit um den Ausschluss des Netzausrüsters Huawei vom US-Markt hat die US-Regierung zudem einen Aufschub von drei Monaten für Technologieexporte an die chinesische Firma gewährt. Bis Mitte August ist die Ausrüstung Huaweis mit US-Technologie damit weiter möglich, wie es in einem am Montag veröffentlichten Dokument des US-Handelsministeriums hiess. Diese Zeitspanne werde für Software-Updates und die Erfüllung anderer Vertragsverpflichtungen benötigt.

Nationaler Notstand

Ein von US-Präsident Donald Trump erlassenes Dekret, das US-Unternehmen die Nutzung von Telekommunikationstechnik untersagt, die als Risiko für die nationale Sicherheit der USA eingestuft wird, werde durch den Aufschub jedoch nicht aufgehoben, hiess es in dem Dokument weiter.

Trump hatte vergangene Woche Unternehmen seines Landes per Dekret die Nutzung von Telekommunikationstechnik untersagt, die als Sicherheitsrisiko eingestuft wird. Dazu rief er einen nationalen Notstand in der Telekommunikation aus.

Keine Google-Dienste

Huawei gilt als Hauptziel dieser Massnahme. Die USA befürchten, dass Huawei-Technik ein Einfallstor für chinesische Spionage und Sabotage sein könnte. Huawei selbst verweist immer wieder auf seine Unabhängigkeit vom chinesischen Staat.

Der US-Gigant Google kappte am Montag in weiten Teilen seine Geschäftsbeziehungen mit dem Huawei-Konzern. Google beuge sich dem Dekret zur Telekommunikation, erklärte der US-Konzern zur Begründung. Das könnte künftig weitreichende Folgen für Huawei-Nutzer haben – betroffen sind nicht nur Updates des Android-Betriebssystems, sondern auch der Zugriff auf Dienste wie Gmail und Google Maps.

Für die Nutzer aktueller Geräte ändert sich zunächst nichts. Google rüstet mit seinem Betriebssystem Android die grosse Mehrheit der Smartphones weltweit aus. Eine stetige Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen ist von grosser Bedeutung, damit das Android-System mit den jeweiligen Smartphones kompatibel ist. (afp)

Wie die USA die Server von Huawei hackte

Die USA befürchten, dass Huawei-Technik ein Einfallstor für chinesische Spionage und Sabotage sein könnte. Für diese Anschuldigungen konnten die Amerikaner bislang keine Beweise vorlegen. Wie Nytimes.com vor einigen Jahren berichtete, drang die NSA, der grösste Auslandsgeheimdienst der Vereinigten Staaten, jedoch in das Netzwerk des chinesischen Unternehmens ein. Das Ziel war es, die Technologie von Huawei so zu manipulieren, dass die USA sämtliche Kunden und Nutzer von Huawei-Produkten ausspionieren können.

William Plummer, ein Manager von Huawei in den USA, äusserte sich wie folgt dazu: «Die Ironie ist, dass die USA genau das tun, was den Chinesen vorgeworfen wird». Und gemäss dem Artikel der «New York Times» geht die NSA bereits seit dem Jahr 2007 gegen Huawei vor. Unter anderem wurde in dieser Zeit auch die Kommunikation des Huawei-Präsidenten Ren Zhengfei abgefangen.

Deine Meinung