Akkus und Batterien sollten bei Sammelstellen korrekt entsorgt werden

Akkus und Batterien sollten bei Sammelstellen korrekt entsorgt werden

© Kurier / Gerhard Deutsch

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Wegen Akku-Brand: Klagenfurt will Pfand für Batterien einführen

Heuer kam es bereits mehrfach zu Bränden in der Abfallverwertung in Klagenfurt. Der Grund: Batterien und Akkus. Diese wurden nämlich unsachgemäß im Restmüll entsorgt, anstatt sie bei den entsprechenden Sammelstellen abzugeben.

Speziell geht es um Lithium-Ionen-Akkus und Lithiumbatterien. Werden diese beschädigt, Hitze oder starkem Druck ausgesetzt, kann es zum Kurzschluss kommen. Dieser startet eine Kettenreaktion, genannt Thermal Runway, was ein explosionsartiges Abbrennen des Akkus oder der Batterie ist.

Rutscht eine Batterie oder ein Akku durch die Sortierung, ist die Chance sehr hoch, dass dieser beim Shreddern des Mülls beschädigt wird und damit Feuer fängt. Ende September kam es deshalb bei der Abfallverwertung Klagenfurt zu einem Vollbrand einer Lagerhalle – die Feuerwehr rückte mit 70 Mann aus.

Nur 45 Prozent richtig entsorgt

Die Montanuniversität Leoben schätzt, dass jährlich 1,4 Millionen Stück Lithium-Ionen-Akkus und Lithiumbatterien entsorgt werden – davon 55 Prozent falsch. In einer Tonne Restmüll würde entsprechend eine Lithium-Batterie landen. Hochgerechnet würde dies 140 potentielle Brandfälle pro Jahr bedeuten.

Nicht immer ist es bloße Faulheit, weshalb Menschen die Akkus und Batterien falsch entsorgen. Manchmal denken sie auch einfach nicht daran, wie etwa wenn Kinderschuhe mit Leuchtelement weggeworfen werfen, deren LEDs mit Knopfzellen betrieben werden.

Sicherheitsabgabe

Um sowohl die Faulen als auch die Nichtwisser zu erwischen, will die Stadt Klagenfurt eine „Sicherheitsabgabe“ einführen, berichtet der ORF. Dies ist ein Pfandsystem für Lithium-Ionen-Akkus und Lithiumbatterien. Würde man beim Kauf der Kinderschuhe das Pfand zahlen müssen, würde das den Kunden bewusstmachen, dass die Batterien darin gesondert entsorgt werden müssen.

Der Gemeinderat von Klagenfurt hat einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag beschlossen. Zwei Wochen zuvor hat dies bereits die Stadt Villach gemacht. Das Land Kärnten hat sich auch an die Bundesregierung gewandt, um österreichweit Batteriepfand einzuführen. Dazu müsse die Bundesregierung die Batterieverordnung anpassen.

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