So sieht nach Vision von Tmouse die "Zukunft der Maus" aus.

Foto: Tmouse
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Foto: Tmouse

Fast jeder Computernutzer besitzt eine. An ihrem grundsätzlichen Design, das eine große Auflagefläche für die Hand mit zwei den kompletten vorderen Bereich abdeckenden Tasten kombiniert, hat sich seit Jahrzehnten kaum etwas geändert. Es geht natürlich um die Maus, die neben dem Keyboard das wichtigste Eingabegerät für unsere PCs ist.

Das Start-up Tmouse Design will nun einen Schritt weitergehen und mit der "Tmouse2" die "Zukunft Maus" einläuten. Diese verspricht gesundheitliche Vorteile, mehr Komfort und höhere Effizienz, verlangt dabei allerdings Mut zur Hässlichkeit.

Knowell

Neue Tastenanordnung und Touchpad

Fünf typische Funktionstasten bietet das Gerät, das aussieht wie das Ergebnis einer Liebesbeziehung eines Druckers und einer Gamingmaus. Die beiden Haupttasten befinden sich auf einem angewinkelten Areal vor der Auflagefläche, wobei auffällt, dass die linke Maustaste wesentlich größer ist als die rechte.

Entlang des linken vorderen Randes reihen sich der mittlere Mausbutton und die Tasten für das Vor und Zurück. Dazwischen wurde auch noch der üblicherweise nicht mitgezählte Button für das Wechseln der Abtastauflösung des Maussensors platziert. Ein Mausrad fehlt in der Auflistung nicht umsonst. Denn es wurde mit einem Touchpad ersetzt, das den Großteil des "Kopfes" der Maus einnimmt.

Mehr Komfort versprochen

Die Anordnung der zwei Haupttasten soll der natürlichen Liegeposition der Hand besser entsprechen als traditionelle Designs. Damit will man Ermüdung und Symptome wie Sehnenscheidenentzündungen vermeiden. Spielern, insbesondere Shooter-Freunden, verspricht man ein besseres Erlebnis, zumal sich Klicks nun mehr nach dem Ziehen eines Abzugs anfühlen sollen. Außerdem will man einen hochwertigen Sensor einbauen, der auch in Gamingmäusen zum Einsatz kommt und präzises Zielen ermöglichen soll.

Die vordere Platzierung der Vor- und Zurück-Funktion soll für Nutzer intuitiver sein, da sie der Anordnung entsprechender Buttons am Bildschirm viel stärker entspricht als seitlich platzierte Tasten. Das Touchpad wiederum ist primär zum horizontalen und vertikalen Scrollen gedacht und soll sich bequem mit dem Mittelfinger erreichen lassen. Bei Verwendung gibt es akustisches Feedback, das deaktiviert werden kann.

Das Tastenlayout der Tmouse2.
Foto: Tmouse

Die Tmouse2 kann verkabelt verwendet werden, lässt sich aber auch in einer etwas teureren Version über Bluetooth mit Geräten verbinden. So kann sie auch zur Steuerung von Smartphones und Tablets herangezogen werden. Drahtlos kann eine Abtastrate von bis zu 2.400 DPI genutzt werden, bei Nutzung des Kabels sind bis zu 3.600 möglich. Der Akku fasst laut Herstellerangaben 1.000 mAh, eine Angabe zur Laufzeit gibt es nicht.

Crowdfunding-Ziel schon erreicht

49 Dollar verlangt man als "Early Bird"-Angebot per Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo für den elektronischen Nager der Zukunft. Laut Roadmap gibt es bereits einen finalen Prototyp. Im März soll die Testproduktion beginnen, im April die Massenfertigung, ehe man im Mai die Mäuse an ihre Unterstützer schicken möchte. Den für die Finanzierung gesetzten Mindestbetrag von 10.000 Dollar hat man einen Monat vor Kampagnenende bereits erreicht.

Probleme beim ersten Projekt

Es handelt sich nicht um das erste Projekt der Firma. Mit der ersten Tmouse hat man bereits die erste "deformierbare Maus" umgesetzt, die es ermöglichte, zwischen dem gewohnten Mausdesign und einem der Tmouse2 ähnlichen Anordnung zu wechseln. Das damals über Kickstarter finanzierte Projekt stieß auf einiges Interesse, mit 106.000 Dollar konnte man den Zielbetrag um das Zehnfache übertreffen. Die Maus wurde dann auch fertiggestellt und ausgeliefert, allerdings erst mit siebenmonatiger Verspätung.

Kommentare unter dem letzten Update zum Projekt im vergangenen Mai, in dem die Hersteller eine Anleitung zur Lösung verschiedener Probleme liefern, zeugen von Qualitätsproblemen. Beklagt werden schlechte Verarbeitung und Funktionsprobleme. (gpi, 11.1.2017)