Finanzprobleme: Boeing prüft Verkauf der Weltraumsparte
Boeing ist Teil der Raumfahrtgeschichte – die könnte für das Unternehmen enden. Der neue CEO will es verschlanken.

Bei Boeing brennt es aktuell an allen Stellen: Bei den Passagierflugzeugen gibt es gravierende Qualitätsprobleme, viele Angestellte streiken, das Militärsegment macht Milliardenverluste und der Raumtransporter Starliner kehrte unlängst ohne Crew zur Erde zurück. Der neue CEO Kelly Ortberg will nun aufräumen, um dem Unternehmen eine Zukunft zu sichern.
In der könnte die Weltraumsparte nicht mehr Teil des Unternehmens sein, wie das Wall Street Journal berichtet (Paywall). Aktuell stünde, so die Zeitung, alles abseits der Sparten für Passagierflugzeuge und Rüstungsgüter zur Diskussion. Ortbergs Überzeugung: Boeing werde es besser gehen, wenn "wir weniger, das aber besser machen". Zur Kostensenkung wurden bereits 17.000 Angestellte entlassen. Nun könnte auch die lange Raumfahrttradition des Konzerns enden, seit der Saturn-V-Rakete war das Unternehmen an jedem großen Weltraumprojekt der USA beteiligt.
Bereits vor Ortbergs Antritt als CEO sollen Gespräche mit Blue Origin geführt worden sein. Das Unternehmen von Amazon-Gründer Jeff Bezos soll an der Übernahme einiger Nasa-Programme interessiert gewesen sein. Bislang seien die Pläne, so das Wall Street Journal, allerdings noch sehr unkonkret, ob es zum Verkauf kommt, alles andere als sicher.
Auch ist unklar, was alles verkauft werden könnte: Die Zeitung berichtet, dass einige ihrer Quellen, die in die Überlegungen eingebunden sein sollen, davon ausgehen, dass Boeing das Satellitengeschäft behalten wird. Am Space Launch System (SLS) werde das Unternehmen wohl ebenfalls festhalten, das aufgrund hoher Kosten und jahrelanger Verzögerungen in der Kritik steht. Zukünftige Entwicklungen, etwa einen Nachfolger für die ISS, deren Ende für 2030 geplant ist, könnten aber dann ohne Boeing erfolgen.
Das kommt eben davon, wenn man Jahrzehnte lang einen Kurs eingeschlagen hat, der...