Grafiktreiber: Die Zukunft von Nouveau ist weiter ungewiss
Linux-Kernel-Graphics-Maintainer Dave Airlie hat über den aktuellen Stand bei der Entwicklung von Open-Source-Treibern für Nvidias Grafikkarten informiert.

Dave Airlie, Maintainer für die Kernel-Graphics von Linux, hat bei einem Tech Talk über die alten und neuen Probleme des Open-Source-Projekts Nouveau gesprochen, eine verwendbare Alternative zu den proprietären Treibern des Grafikkartenherstellers zu finden. Zudem nannte er mögliche Wege, wie es bei Linux in Sachen Nvidia und deren Grafikkarten in Zukunft weitergehen könnte.
Eines der Probleme sei, dass Nouveau nur einen einzigen Vollzeitentwickler habe, den bei Redhat arbeitenden Ben Skeggs. "Wenn jemand gut und in der Community bekannt wird, fangen die Leute an, ihm Jobs anzubieten. Aber niemand bietet wirklich einen Job an, um bei Nouveau zu arbeiten."
Skeggs sei hauptsächlich mit dem bestehenden Problem beschäftigt, die von Nvidia bereitgestellten und signierten Firmwareversionen zum Laufen zu bringen. Signierte Firmware ist seit den 2014 veröffentlichten Maxwell-2-Karten Pflicht (GTX9xx), auch wenn mit diesen Firmware-Versionen nicht einmal rudimentäre Features wie Strom sparen oder Reclocking möglich seien. Denn die von Nvidia bereitgestellte Firmware sei nicht die gleiche wie in den proprietären Treibern und voller Bugs, die nur Nvidia selbst debuggen könnte.
Problemfall GSP
Bei den Grafikkarten mit Turing-Chips, gestartet im Jahr 2020 (GTX 16xx und RTX 20xx), sei noch der GPU System Processor (GSP) dazugekommen. Der GSP ist ein auf RISC-V basierender Prozessor, der als Controller für die Grafikkarten fungiert. Die Firmwareversionen für den GSP seien viel größer, weil Nvidia viel aus ihrem proprietären Kernel-Treiber in die GSP-Firmware verschoben habe. Das zeige sich auch an der Größe: Eine GSP-Firmware habe bis zu 40 MB, während vorherige "Firmware-Blobs" um die 256 KB hatten. Deshalb arbeite man jetzt daran, den Nouveau-Treiber die Standard-GSP-Firmware verwenden zu lassen.
Doch wo geht es in der Zukunft hin?
Denn es gebe ein paar ungelöste Probleme. Vieles stehe noch nicht fest, auch nicht, ob es überhaupt Sinn mache, das in den Nouveau-Treiber zu integrieren, denn der Kern des Treibers folge "seinen eigenen Ideen". So mache vielleicht ein neuer Treiber mehr Sinn: "Ein neuer Treiber, der das bestehende Nouveau-Erbe hinter sich lässt und nur über NVIDIAs API mit dem GSP kommuniziert, könnte stattdessen der richtige Weg sein", sagte Airlie. Das ermögliche dann auch eher einen Cross-Plattform-Compute-Stack als Alternative zum proprietären Cuda von Nvidia. Aber das brauche "eine Menge Zeit und wahrscheinlich eine Menge Geld".
Der OpenSource Treiber von nv ist doch sowieso nur mehr Alibi und etwas über vesa. Alles...