Ukraine attackiert Russland: 404-Fehler mit Schweinekopf auf russischen Webseiten
Laut Militärnachrichtendienst der Ukraine prangt auf einigen russischen Webseiten neuerdings ein Schweinekopf – als Resultat erfolgreicher Cyberangriffe.

Der ukrainische Militärnachrichtendienst GUR behauptet, erfolgreich fast 100 russische Webseiten attackiert und darauf das Bild eines Schweinekopfes platziert zu haben. Zu sehen ist das Ergebnis in einer am Dienstag auf Telegram veröffentlichten Mitteilung des GUR. Vor dem Schweinekopf prangt demnach der 404-Fehlercode, darunter der Hinweis "Russland nicht gefunden".
Durchgeführt worden sei der Angriff am 15. Juli von einer "freiwilligen Hackergemeinschaft", zusammen mit Cyberspezialisten des ukrainischen Geheimdienstes. Einen Tag später seien noch immer 39 der fast 100 attackierten Webseiten entstellt gewesen.
"Ziel des Cyberangriffs war es, die internen Informationen von Unternehmen zu zerstören, die Kunden aus dem öffentlichen Sektor Russlands bedienen, die in den Krieg gegen die Ukraine verwickelt sind", heißt es weiter in der Mitteilung des GUR. Außerdem werden einige der betroffenen Unternehmen aufgelistet, darunter ein Webseitenentwickler, zwei Hersteller von Hebevorrichtungen für Industrieanlagen sowie ein Fahrzeughändler.
"Als Folge des Cyberangriffs hat sich das Erscheinungsbild der betroffenen Webseiten verändert", schreibt der Militärnachrichtendienst. Anstelle der üblichen Moskauer Passagen seien dort nur noch ein Schweinekopf und ein 404-Fehlercode zu sehen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben des GUR derzeit nicht.
Weitere Angriffe auf Russland
Der ukrainische Militärnachrichtendienst verkündete in diesem Jahr schon mehrere erfolgreiche Angriffe auf russische Ziele. Im Januar hieß es etwa, die ukrainische Hackergruppe Blackjack sei erfolgreich in IT-Systeme eines russischen Staatsunternehmens eingedrungen und habe dort Informationen über mehr als 500 russische Militäreinrichtungen abgegriffen.
Nur wenige Tage später behauptete der GUR, ukrainische Hacker hätten erfolgreich 280 Server von Russlands Planeta genanntem Zentrum für Weltraum-Hydrometeorologie beschädigt und dabei rund 2 Petabyte an Forschungsdaten vernichtet.
Im März verkündete der GUR außerdem einen erfolgreichen Angriff auf Serversysteme des russischen Verteidigungsministeriums. Dabei sollen von dem russischen Ministerium verwendete Informationssicherheits- und Verschlüsselungssoftware sowie eine Reihe russischer Geheimdienstdokumente erbeutet worden sein.
So wie damals Afghanistan? Der Kampfgeist ist ein nicht zu unterschätzender Faktor.