2017 stellte Apple eine eigene Ladematte namens "Airpower" für seine Geräte vor, scheiterte letztlich aber an der Umsetzung.

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Schon länger haben viele Smartphonehersteller den Kabeln den Kampf angesagt. Auf zahlreichen Handys wurde etwa bereits der Klinkenstecker für Kopfhörer eliminiert Und wer die Telefone aufladen möchte, muss sie auch nicht mehr unbedingt anstecken. Eine integrierte Induktionsspule erlaubt drahtlosen Energietransfer mit entsprechenden Charging Pads.

Doch offenbar hat diese Technologie Nachteile für die Lebensdauer des Akkus und damit des ganzen Handys, zumal der Austausch der Batterie oft nicht mehr durch den Besitzer selbst vorgenommen werden kann und nach Ablauf der Garantie oft kostspielig ist. Eine Untersuchung der University of Warwick stellt dem drahtlosen Aufladen kein gutes Zeugnis aus, berichtet Pressetext.

Mehr Wärme, höherer Energieverbrauch

Das Hauptproblem liegt in der Wärmeentwicklung. Sowohl Ladegerät als auch Handy emittieren Wärme, die bei räumlicher Nähe, die Wireless Charging erfordert, von einem Gerät auf das andere übertragen wird. Erschwerend kommt hinzu, dass die Wärmeentwicklung größer wird, wenn das Telefon auf dem Ladepad falsch ausgerichtet ist, da das Ladegerät dann seinen Energieoutput erhöht.

Die Wärmeentwicklung beim Aufladen bei 1) Verwendung eines Kabels, 2) korrekter Ausrichtung der Ladespulen und 3) fehlerhafter Ausrichtung.
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In Tests stellte sich heraus, dass per Kabel geladene Smartphones sich selbst binnen drei Stunden nicht über 27 Grad erwärmten, während beim kabellosen Aufladen über 30 Grad erreicht wurden. Bei falscher Ausrichtung wurde dieser Wert schneller erreicht. Und höhere Temperaturen lassen Akkus schneller altern bzw. früher an realer Kapazität einbüßen, weswegen die Forscher auch hier von negativen Effekten ausgehen. Zudem stieg bei fehlerhafter Ausrichtung der Leistungsausstoß des Ladepads von 9,5 auf elf Watt an.

Besser beim Kabel bleiben

Es besteht allerdings Hoffnung auf Besserung. Dünnere Ladespulen sowie die Verwendung höherer Frequenzen und Optimierung der Elektronik sollen diese Phänomene in Zukunft mildern. Wer sein Handy mit möglichst geringem Temerpatureinfluss und der bestmöglichen Energieeffizienz aufladen will, sollte dennoch zum Ladekabel greifen, empfiehlt dazu Marcus Jahn vom Austrian Institute of Technology gegenüber Pressetext. (red, 04.07.2019)